Donnerstag, 23. Dezember 2010

"bücher"


Mein Liebslingsmagazin bücher ist pleite gegangen dieses Jahr. Dann wurde es aufgekauft und erschien jetzt Anfang Dezember wieder, verdächtig genauso aussehend, wie früher. Inhaltlich bin ich noch nicht sicher, ob es dieselbe Zeitschrift ist, die ich so gerne las. Früher markierte ich mir in jeder Ausgabe mindestens ein Dutzend Bücher, die ich bestellen wollte. In der neuen Ausgabe habe ich eher lustlos rumgeblättert und jetzt liegt sie da und guckt mich vorwurfsvoll an. Ich gebe ihnen noch eine Chance - mag ja sein, dass es einfach nur am Titelthema liegt, Krimi - ich mag nämlich keine Krimis (die einzige Ausnahme ist wohl Peter Hoeg). Mal sehen, die neue Ausgabe erscheint Anfang März.

Und ich dachte, ich bin nicht konservativ! Stellt sich heraus: Doch, und wie! Wenn es um meine Lieblingslektüre geht :)

Martin Suter, Aktuelles, lettische Politik

Gibt es tatsächlich Menschen, die es schaffen, ständig auf dem Laufenden zu bleiben, was die Nachrichten angeht? Ich versuche es immer wieder und jedes Mal scheitere ich kläglich. Ich blättere im Economist recht regelmäßig, aber konsequent bestimmte Ereignisse zu verfolgen und mir Namen von Politikern und Geschäftsleuten zu merken, die man angeblich kennen müsste - das klappt gar nicht.

Vielleicht gibt es da einen Trick, den ich nicht kenne?..

Das kam mir neulich in den Sinn bei der Lektüre von Martin Suters "Der Koch", einem wunderbaren erotisch-kulinarischen Buch (Suter ist neben John Irving meine Entdeckung des Jahres 2010!). Da lebt der Protagonist, ein Tamile, in der Schweiz und verfolgt die Ereignisse in seiner Heimat aus Zeitungen und Internet.

Ich habe zum Beispiel keine Ahnung davon, was in Lettland politisch, ökonomisch und gesellschaftlich so vor sich geht. Vielleicht sollte es mir peinlich sein, aber ich erinnere mich noch an die Zeiten, als ich mich mehr für lettische Politik interessierte und fand sie einfach nur lächerlich. Das wirkte nicht gerade motivationsfördernd.